Die Geschichte von Beowulf beschreibt einen Wikinger Krieger und späteren König der Gauten.
Ursprünglich war die Legende des Beowulfs ein episches Heldengedicht.
Es gilt als das bedeutende angelsächsische Einzelwerk seiner Zeit.
Skandinavien, insbesondere das heutige Schweden und Dänemark, sind die Hauptaustragungsorte des Epos.
Für die damalige Zeit war es ein riesiges Werk.
Mit insgesamt 3182 Versen macht es circa 10 Prozent der angelsächsischen Literatur dieser Zeit aus.
Vermutlich entstand die Legende vom Beowulf im Jahre 700 nach Christus.
Die Zeit in welcher es spielt, liegt 100 Jahre zurück.
Denn der König Hrothgar, eine zentrale Figur im Gedicht, starb vermutlich 594 nach Christi Geburt.
In der Sage vom Beowulf, geht es um die Heldentaten des gautischen -heute schwedischen – Wikingers und Seefahrers Beowulf.
Es werden allerdings im Gesamtwerk – auch bedeutende Geschichtsereignisse, wie der Krieg zwischen Svea und Gauten, beschrieben.
Inhalt
- 1 Beowulf Übersetzung und Bedeutung
- 2 Beowulfs Abstammung, seine Eltern und königliche Wurzeln
- 3 Beowulfs Wettschwimmen mit Breka
- 4 Beowulf und der Krieg zwischen Gauten und Svear
- 5 Beowulf und Grendel, Fiktion, Mythos oder doch Geschichte
- 5.1 Beowulf und die Legende von Grendel
- 5.2 Beowulfs Kampf mit Grendel
- 5.3 Beowulfs Kampf mit Grendels Mutter
- 6 Beowulf wurde zum König der Gauten
- 7 Beowulfs Kampf mit dem Drachen
Beowulf Übersetzung und Bedeutung
Übersetzt bedeutet Beowulf so etwas, wie Bienenwolf oder Bienenbär – was eine Anspielung auf seine übermenschliche Stärke sein soll.
Doch du solltest wissen….
Beowulf war in seiner Kindheit überhaupt nicht stark.
Stattdessen war er schwach, so dass sich sogar seine Ahnen für ihn schämten.
Beowulfs Abstammung, seine Eltern und königliche Wurzeln
Laut der Überlieferung des frühmittelalterlichen Heldengedichts, stammt Beowulf aus Südschweden.
Sein Volk waren die Gauten, welche im südschwedischen Landstrich Götland lebten.
Beowulfs Großvater war der König über die Gauten.
Er hieß Hredel oder auch Hrethel geschrieben.
Hredel hatte drei Söhne und eine Tochter:
- Hrebebeald
- Hädkyn
- Und Hygelak
Die Tochter des Hrethel war mit einem Gauten, namens Ecgtheow verheiratet.
Ecgtheow war Beowulfs Vater und die Tochter des Königs Hredel war Beowulfs Mutter.
Der junge Beowulf wurde allerdings nicht bei seinen Eltern großgezogen, sondern lebte auf der Burg seines Großvaters, König Hrethel.
Beowulfs Wettschwimmen mit Breka
Laut dem Heldengedicht von Beowulf, wurde der Junge von seinem Großvater nicht sehr geschätzt.
Denn er verhielt sich, in seiner frühesten Kindheit, nicht sehr königlich.
So soll er schwächlich, träge und auch dumm erschienen sein.
Und selbst die Gauten hielten wenig vom Enkelsohn des König Hredel.
Beowulf wurde vom Volk als tölpelhaft, tollpatschig und naiv eingeschätzt.
Aber dies war nur eine Fassade.
Denn das wahre Wesen des Beowulfs, sollte sich noch herausstellen.
Es gab am Hof einen Jungen, welcher genauso alt war – wie Beowulf.
Dieser hieß Breka und war Sohn des Beanstans.
Der junge Breka soll Beowulf einmal zum Wettschwimmen aufgefordert haben.
Zu diesem Zeitpunkt war das Wetter schon kühl und rau.
Das Meer schlug bereits hohe Wellen.
Dennoch begaben sich beide Jungen aufs Meer und schwammen dagegen an.
Sie waren bewaffnet mit ihren Schwertern, stellten sich Meeresungeheuern und Monstern.
Schließlich wurde Breka abgetrieben und erreichte nach 5 Tagen das norwegische Festland.
Beowulf jedoch, schwamm 7 Tage lang hindurch und erreichte das finnische Festland.
Von diesem Tage an, wurde der junge Beowulf bei den Gauten und bei seinem Großvater Hredel, geschätzt.
Beowulf und der Krieg zwischen Gauten und Svear
Die Svear waren ebenfalls ein nordgermanischer Stamm, welcher im Gebiet neben dem Gauten, lebten.
Damals teilte man sich das Terrain in Südschweden noch.
Später wurden die Svear der Namensgeber für das heutige Land der Schweden.
Aber damals wagten die Svear keinen Angriff gegen die Gauten.
Zu groß war der Respekt vor dem König Hrethel.
Aber es kam zu einem Unglück am Hofe des Königs, welches das Blatt wenden sollte.
Hädkyn, Sohn von Hredel, tötete seinen älteren Bruder Herebeald mit einem Pfeil.
Ob dies, böse Absicht war oder versehentlich geschah, geht aus der Sage nicht deutlich genug hervor.
Der König aber, war so schwer vom Verlust seines ältesten Sohnes betroffen, dass er aus Kummer daran starb.
Der Tod des König Hredel, bestärkte wiederum die Svear.
Jetzt führten sie Krieg gegen die Gauten.
Die Königssöhne Ohthere und Onela, Söhne des Svear-Königs Ongentheow, überfielen die Gauten.
Diese konnten den Angriff aber abwehren und griffen dann ebenfalls die Burg der Svear an.
Sie brachten die Königin in ihre Gewalt und verließen dann die Burg.
Die Königin sollte ins Gautenland Geatas verschleppt werden.
Der König der Svear verfolgte die Angreifer und stellte diese in einem Wald.
Dieser Wald wurde das Rabenholz genannt, was vielleicht auf die große Anzahl Toter schließen lässt.
Im Kampf tötete König Ongentheow von Svear den Prinzen Hädkyn von Geata.
Hygelak, der jüngste Sohn des verstorbenen Königs Hrethel, schlug die Angreifer aber vernichtend zurück und rächte den Tod seines Bruders Hädkyn.
Hygelak war somit Thronfolger, da seine beiden Brüder verstorben waren.
Somit wurde er König von Geatas, dem Gautenland.
Beowulf lebte weiterhin auf der Burg seines Onkels Hygelak.
Vom Volk der Gauten wurde er aufgrund, seines heldenhaften Wettschwimmens mit dem Norweger Breka, weiterhin geschätzt.
Aber ihn sollte es bald nach Dänemark ziehen.
Beowulf und Grendel, Fiktion, Mythos oder doch Geschichte
Dies ist wohl der bekannteste Teil aus der Beowulf Saga.
Denn dieser Kampf gegen Grendel wurde oft verfilmt und auch deshalb gilt die Beowulf Überlieferung heute mehr als Fiktion, anstelle von ernstgemeinter Geschichte.
Denn Grendel wurde in der ursprünglichen Beowulf-Legende, schon wie ein Dämon dargestellt.
Ob Grendel vielleicht ursprünglich nur ein menschlicher Tyrann war, welcher mordlustig und raubend umher zog – ist heute nicht mehr klar.
Es kann gut möglich sein, dass es sich bei Grendel um einen menschlichen Anführer handelte, welcher das Land tyrannisierte.
Und so wäre es denkbar, dass man Grendel mehr Scheußlichkeit verlieh – in dem man ihn entmenschlichte.
Was blieb war ein scheußliches Wesen, welches von Mord getrieben war und sich jede Nacht Menschen holte.
Aber durch Grendel wurde die ganze Beowulf Geschichte zum Mythos und reiner Fiktion erklärt.
Und Grendel trieb sein Unwesen in Dänemark, weit weg von Schweden.
Wahrscheinlich ordnet man deshalb heute, Beowulf mehr den Dänen zu – als den Schweden.
Aber tatsächlich kam Beowulf ursprünglich aus Schweden und nicht aus Dänemark.
Beowulf und die Legende von Grendel
Während Beowulf bei seinem Onkel Hygelak im heutigen Schweden wohnte, ereigneten sich in Dänemark grauenvolle Dinge.
Hrodgar bzw. Hrothgar geschrieben war König von Dänemark.
Er soll ruhmreich und großzügig gewesen sein.
In seiner Halle, Heorot genannt, schliefen er und seine Männer.
Jede Nacht – so sagt die Legende – wurden mehrere seiner Männer von dem Unhold Grendel verschleppt.
Dem Grendel wurden sagenhafte Eigenschaften angedichtet.
So soll er riesengroß, scheußlich, bärenstark und ein Ungeheuer gewesen sein.
Grendel wohnte in einer Höhle, welche sich in einer Sumpflandschaft – nahe der Könighalle befand.
Nachts schlich er sich in die Halle des Königs, raubte und verschleppte die Gehilfen des Hrothgar in den Sumpf.
12 lange Jahre soll Grendel sein Unwesen getrieben haben, bevor die Dänen – den Beistand der Gauten suchten.
Als Beowulf vom Unwesen erfuhr, soll er fest entschlossen gewesen sein – diese Gefahr abzuwenden.
Und so zog Beowulf mit 14 weiteren Kriegern nach Dänemark zum König Hrothgar.
Nach nur einem Tag war die Überfahrt vom Gautenland nach Dänemark geschafft.
Als Beowulf mit seinen Männern das Ufer betrat, kam ihnen direkt ein Wächter entgegen.
Dieser brachte Beowulf und seine 14 Männer direkt zum König Hrodgar.
Der König kannte die Legende von Beowulf und seinem Wettschwimmen mit Breka.
Umso erfreuter war er auch, als er hörte – dass Beowulf sich seinem Problem mit Grendel annehmen werde.
Die Gesellschaft feierte und trank den ganzen Abend lang.
Zu später Stunde verabschiedeten sich alle von Beowulf und seinen Männer und gingen in ihre Hütten.
Beowulf und seine Gefolgsleute schliefen aber in der Halle Heorot, um auf Grendel zu warten.
Beowulfs Kampf mit Grendel
Nachdem alle eingeschlafen waren, verschaffte sich Grendel Zutritt.
Er schlich durch die Reihen der schlafenden Krieger und schnappte sich einen von ihnen.
Diesen fraß er auf der Stelle auf und verschluckte ihn in einem Biss.
Dementsprechend ruhig blieb es in der Halle und alle Krieger schliefen seelenruhig weiter.
Nun schlich Grendel weiter umher und suchte sein nächstes Opfer.
Er blieb am Bett von Beowulf stehen und als Grendel ihn gerade fassen wollte, wehrte Beowulf den Angriff mit einem mächtigen Fausthieb ab.
In diesem Augenblick erkannte Grendel, dass Beowulf viel stärker war – als er selbst.
Nun wollte er fliehen, doch Beowulf griff ihn und ließ ihn nicht wieder los.
Es kam zu einem gewaltigen Ringkampf zwischen Grendel und Beowulf, welcher so laut war – dass die 14 Mannen ebenfalls hochschreckten.
Sofort eilten sie herbei, um Beowulf beizustehen.
Aber weder Schwert noch Lanze konnte Grendel verletzen.
Aus Todesangst riss sich Grendel schließlich los und befreite sich von der Umklammerung.
Beowulfs Griff war allerdings so fest, dass Grendel dabei seinen kompletten Arm verlor.
Sehnen, Knochen und Muskeln wurden einfach herausgerissen.
Den toten Arm hielt Beowulf immer noch in seiner Hand, als Grendel schließlich floh.
Am nächsten Morgen kamen die Dänen in den Saal und bewunderten Beowulfs Heldentat.
Voller Stolz präsentierte er den Arm des Grendel.
Es wurden Loblieder auf Beowulf gesungen, welcher sie vom Unhold Grendel befreit hatte.
Die Blutspur führte zurück ins Moor und in Grendels Höhle.
Man war sich sicher, dass dieser an den Folgen des Kampfes gestorben sei.
Also wurden wieder Getränke und Speisen in der riesigen Halle Heorot aufgetischt.
Beowulf erhielt als Belohnung Gold, einen goldenen Banner, Brünne, Helm und Schwert.
Außerdem reichte die Königin dem Beowulf goldene Armreifen, einen Halsring und einen edlen Gürtel.
Am Abend legten sich alle schlafen, ohne zu wissen – dass das Schlimmste noch bevorstand.
Beowulfs Kampf mit Grendels Mutter
Die Dänen hatten endlich ihre Halle zurück.
Und so schliefen sie wieder in ihrem geliebten Saal Heorot, als Grendels Mutter hinein schlich.
Zu ihrem Unglück lagen Beowulf und seine Gefährten in einem anderen Schlafsaal, speziell für die Gäste.
Das alte Moorweib war auf Rache aus und es dürstete sie nach Vergeltung.
Den erst besten Dänen ergriff sie und tötete ihn.
Die anderen Dänen stürzten sich mit Schild und Schwert auf das scheußliche Weib und konnten sie tatsächlich vertreiben.
Den abgerissenen Arm ihres geliebten Sohnes nahm Grendels Mutter mit sich.
Sogleich wurde Beowulf herbei gerufen und König Hrothgar berichtete von dem erneuten Überfall.
Auch diesmal versprach Beowulf das Problem zu finden und zu lösen.
Also folgte man der Blutspur des Armes bis zum Sumpf.
Allen war klar, dass die alte Hexe in der Sumpfhöhle zu finden war.
Ein junger Däne, namens Unferd gab Beowulf sein Schwert.
Dieses Schwert hieß Hrunting und sollte besonders gut geeignet für den Kampf sein.
Mit seinem neuen Schwert Hrunting schlich Beowulf in die Höhle des Moorweibes.
Als er die Höhle betrat, erkannte Grendels Mutter sofort – dass sich ein Mensch in ihrer Behausung befinden musste.
Im Dunkeln griff sie Beowulf an und zerrte diesen in ihre Kammer.
Dort versuchte sie ihn mit heftigen Schlägen und Dolchstößen zu töten.
Doch zum Glück hatte Beowulf seine Rüstung an und reagierte selbst mit heftigen Schlägen.
Bisher hatte sein Schwert Hrunting noch jeden Helm, jede Rüstung und jeden Schädel gespalten.
Bei Grendels Mutter war das Schwert aber komplett wirkungslos.
Im Kerzenschein der Kammer entdeckte Beowulf ein so mächtiges und großes Schwert, welches 10 Männer nicht hätten schwingen können.
Nur er wäre imstande so ein Schwert zu führen.
Und mit diesem Riesenschwert verpasste er dem Moorweib einen so heftigen Schlag an die Kehle, dass sie tot zu Boden sank.
Somit war der Kampf beendet, Grendels Mutter endgültig tot und Beowulf blieb Zeit, um kurz durchzuatmen.
In der Höhle sah Beowulf sich um und erblickte den toten Grendel.
Als Beweis für seinen Sieg trennte er ihm, mit einem heftigen Schwerthieb, den Kopf vom Leib.
Weiterhin lagen überall herrliche Schätze herum.
Diese hätte Beowulf einfach an sich nehmen können, aber er tat es nicht.
Nur Grendels Kopf und das mächtige Siegschwert wollte er aus dieser Höhle mitnehmen.
Zu seinem Erstaunen erkannte er aber, dass sich die Klinge des Schwertes langsam auflöste.
Noch klebte das Blut von Grendels Mutter an der riesigen Klinge.
Aber wie von Zauberhand, sorgte das Blut dafür – dass vom einstigen Schwert nur noch der Griff erhalten blieb.
Mit Schwertgriff und Grendels Haupt entstieg Beowulf der Höhle.
Draußen warteten schon seine Kameraden auf ihn.
Laute Jubelschreie durchdrangen den Sumpf, als seine Freunde sahen – dass Beowulf am Leben war.
Schnell eilten sie herbei, um Beowulf beim Tragen seiner Beute zu unterstützen.
Doch niemand vermochte den Kopf des Grendels zu tragen.
Denn Grendel so stellte sich jetzt eindeutig heraus, war ein Riese.
Und so waren 4 Männer notwendig, um den Kopf des Grendels, in die Königshalle zu tragen.
Zurück auf dem Hof des Königs wurde zu Ehren Beowulfs und seinem Sieg über die Scheusale ein Fest gefeiert.
Die Dänen verabschiedeten ihren Helden gebührend und so segelte Beowulf wieder zurück nach Geatas und seinem Onkel, dem König Hygelak.
Beowulf wurde zum König der Gauten
Unter Hygelaks Führung lebte Beowulf glücklich unter den Gauten.
Er war beliebt beim Volk und galt weiterhin als ruhmreicher Held.
Eines Tages zogen Beowulf, sein Onkel und weitere Krieger ins Friesland.
Dort trat ihnen ein großes fränkisches Heer entgegen.
Der Kampf war blutig und lange.
In der Schlacht ließen alle Gauten, bis auf Beowulf, ihr Leben.
Dieser flüchtete sich mitsamt der erbeuteten Rüstung und Schmuckes ins Meer.
Als Beowulf zurück ins Land der Gauten kam, brachte der Königstod großen Kummer über das Volk.
Der minderjährige Sohn des Hygelags, Heardred genannt, wurde neuer König.
Beowulf zog diesen, wie ein eigenes Kind, auf.
Aber auch Heardred war ein früher Tod bestimmt.
Denn die Svear, angeführt von Onela, fielen erneut ins Land der Gauten ein.
Ursprünglich war es so, dass die beiden Söhne des Ohtheres – Eanmund und Eadgils – um Asyl im Gautenland baten.
Sie flohen vor ihrem Onkel, dem König Onela.
Der gutmütige Heardred nahm beide auf, worauf Onela den erneuten Krieg ausrief.
Bei den folgenschweren Kämpfen starben Heardred, König der Gauten, und Eanmund, Neffe des Onela.
Da Beowulf nun der einzige lebendige Nachfahre des einstigen König Hredel war, wurde er zum König der Gauten berufen.
Sein erstes Ziel war Rache für seinen getöteten Ziehsohn und Cousin Heardred.
Und so beschloss er zusammen mit Eadgils bei den Svear einzufallen.
Dies taten sie und König Onela fiel bei dem Kampf.
Somit waren sowohl Heardred, als auch Eanmund gerächt wurden.
Beowulfs Kampf mit dem Drachen
Nachdem Beowulf den Thron der Gauten erklomm, wurde es ruhig.
Niemand wagte es, die Gauten anzugreifen – solange Beowulf auf dem Thron saß.
Zu groß war sein Ruhm, als dass auch nur ein fremder Herrscher oder Tyrann – den Vorstoß gegen ihn wagte.
Und so zogen 50 friedliche Jahre Regentschaft ins Land, bis Beowulf wieder einen Kampf ausfechten musste.
Der nun schon alte König Beowulf sollte aber noch eine letzte ruhmreiche Schlacht bekommen.
Denn ein Drache verwüstete plötzlich das Land der Gauten.
Jede Nacht kam er herbei geflogen und mit seinem feurigen Atem brachte er Häuser, Menschen, das Vieh und die Stallungen zum Brennen.
Wo kam der Drache plötzlich her?
In einer Höhle lag ein Schatz.
Dieser Schatz wurde vor mehr als 300 Jahren von einem Drachen gefunden.
Und so vergingen 300 Jahre friedvolles Hüten, ohne dass der Drache irgendjemanden belästigte.
Doch ein junger Diener, welcher vor seinem Herrn flüchtete, entnahm einen Teil des Schatzes.
Diesen Teil schenkte er seinem Herrn und stimmte ihn somit wieder gnädig.
Allerdings erwachte der Drache irgendwann und stellte fest, dass sein Schatz unvollständig war.
Seitdem zieht er wutentbrannt über das Gautenland und verwüstet dieses jede Nacht.
Jeden Morgen zieht das Untier sich in seine Höhle zum Schlafen zurück.
Und jede Nacht fliegt es erneut aus, um Feuer, Angst und Schrecken über die Bevölkerung zu bringen.
Um dem Drachen zu besiegen, ließ sich Beowulf ein Eisenschild fertigen.
Dann zog er mit 11 Freiwilligen aus, um das Untier zu bekämpfen.
Als die Schar an der Drachenhöhle eintraf, war es nur Beowulf – welcher vorsichtig hineinging.
Seine Kameraden blieben vorerst draußen und beobachteten das Geschehen.
Als Beowulf den Drachen sah, forderte er ihn zu einem Zweikampf heraus.
Sogleich begann der Drache seinen tödlichen Feueratem, auf Beowulf zu schleudern.
Dieser riss sein Schild hoch, schützte sich hinter diesem und begann den Drachen mit mächtigen Schwerthieben zu drangsalieren.
Die Hiebe konnten den Drachen aber nichts anhaben.
Und so sahen die 11 mutigen Krieger, welche vor dem Eingang der Höhle warteten, wie ihr Herr und Held erfolglos gegen den Drachen vorging.
Dieser Anblick versetzte sie so sehr in Schrecken, dass sie flohen.
Alle, bis auf einen, flohen ins Gebüsch und versteckten sich im Unterholz.
Der junge Wiglaf blieb allerdings stehen und rief den Seinen zu, dass sie alle dem König einen Schwur geleistet haben.
Doch seine Worte fanden keinen Anklang unter den angsterfüllten Kriegern.
So mächtig war der Schrecken und Furcht, welcher ihnen der Anblick bot.
Und so war es nur Wiglaf, welcher seinem König zu Hilfe eilte.
Zusammen verbargen sich beide hinter Beowulfs Eisenschild, um dem Flammen des Drachen zu entgehen.
Bei einem törichten Schlag des Beowulfs, war sein Hals ungeschützt und so konnte der Drache einen starken Biss absetzen.
Aber durch den Drachenbiss war der Drache ebenfalls für einen Augenblick ungeschützt.
Und so konnte Wiglaf ebenfalls einen starken Treffer in den Leib des Drachen landen.
Jetzt war der Drache sichtlich benommen.
Und nun konnte Beowulf einen tödlichen Treffer setzen, welcher den Drachen schließlich dahinraffte.
Aber auch Beowulf wusste, dass dies sein Todestag sein würde.
Die Bisswunde am Hals blutete unentwegt.
Mühsam schleppte er sich aus der Drachenhöhle.
Und so bat er den Wiglaf, die Schätze des Drachen aus der Höhle zu nehmen.
Beim Anblick seiner Beute starb Beowulf.
Und doch wusste er, dass er für sein Volk – noch einmal – einen Schatz und Reichtümer errungen hatte.